Dieses Werkzeug deckt alle Funktionen ab, die Sie zum Bearbeiten von Text benötigen. Sie können normale Textebenen erzeugen, Sie können Text an Vektorpfaden entlanglaufen lassen und Sie können 2 Textebenen verbinden, so dass der Text von einer Textebene in die andere fließt. Und natürlich können Sie auch vorhandene Texte wie bei einer Textverarbeitung bearbeiten: Bereiche markieren, kopieren, Textattribute ändern, ...
Erzeugen von Textebenen
Durch einen einfachen Klick auf eine Fläche ohne Text wird eine dynamische Textebene angelegt. Diese passt sich automatisch dem eingegebenen Text an. Wenn Sie zusätzlichen Text eingeben, wird die Ebene größer, wenn Sie Text löschen, wird sie kleiner.
Es ist aber auch möglich, einen Textrahmen aufzuziehen. PhotoLine bricht dann den eingegebenen Text automatisch so um, dass er in den Textrahmen passt.
Wollen sie einen Textrahmen an einer Stelle erzeugen, an der sich bereits Text befindet, müssen Sie während des Klickens die Strg-Taste (Windows) bzw. die Befehlstaste (Mac OS) gedrückt halten, da sonst keine Textebene erzeugt sondern nur der Textcursor an diese Position gesetzt wird.
PhotoLine kann aber nicht nur rechteckige Textrahmen. Text kann auch entlang von Vektorobjekten/-pfaden laufen. Man nennt ihn dann Pfadtext. Pfadtext ist auch in "Zeilen" aufgeteilt. Jeder Teilpfad des Vektorobjekts ist dabei eine Zeile.
Man kann Pfadtext auf verschiedene Arten anlegen. Der einfachste Weg ist es, zuerst mit einem der Vektorfigurwerkzeuge (Kreis, Rechteck, ...) ein Vektorobjekt zu erzeugen. Klickt man dann mit dem Textwerkzeug auf den Rand des Vektorobjekts, läuft der eingegebene Text automatisch entlang des Pfades.
Eine andere Möglichkeit ist, eine normale Textebene anzulegen. Wenn man dann in den Werkzeugeinstellungen Auf Pfad laufen anwählt, sucht PhotoLine die nächste Vektorebene und verbindet die Textebene damit. Für die Bestimmung der nächsten Vektorebene ist dabei nicht die Distanz im Dokumentfenster maßgebend, sondern die Reihenfolge im Ebenen-Dialog (siehe Kapitel 4.7).
Um die genaue Positionierung des Pfadtextes auf dem Vektorobjekt zu ermöglichen, gibt es spezielle Einstellmöglichkeiten. Pfadrichtung invertieren dreht die Laufrichtung des Textes um. Während normalerweise der Text vom Start zum Ende läuft, ist es nach Anwahl von Pfadrichtung invertieren genau andersherum. Dies hat auch zur Auswirkung, dass der Text auf die andere Seite der Kontur wechselt. Ein Bild soll dies verdeutlichen:
Daneben gibt es noch Offset. Mit Offset kann der Start des Texts verschoben werden. Der Wert ist in Prozent angegeben. Bei einem Wert von 0% beginnt der Text am Vektorstart, bei 50% in der Mitte des Pfades und bei 100% am Ende.
Übrigens kann man auch alle normalen Absatzformatierungen, wie rechtsbündig und zentriert mit Pfadtext benutzen. Erweiterte Einstellungen zum Thema Pfadtext werden bei der Funktion Text auf Pfad im Kapitel 7.4.19 beschrieben.
Das Textlineal
Wird eine nicht-dynamische Textebene bearbeitet, ist am oberen Rand das Textlineal zu sehen:
Das
Textlineal hilft Ihnen, manche Absatzattribute des Textes zu ändern. Sie
können den Absatzeinzug (),
den linken und den rechten Einzug (
)
und
die Tabulatoren verändern.
Sie können einen Tabulator ändern, indem Sie ihn anklicken und mit gedrückter Maustaste an eine andere Position schieben. Wird der Tabulator aus dem Lineal gezogen, wird er gelöscht. Neue Tabulatoren legen Sie an, indem Sie auf eine freie Stelle des Lineals klicken.
Ein Doppelklick auf das Lineal öffnet den Tabulator-Dialog in den Werkzeugeinstellungen.
Eine fortgeschrittenere Art der Textformatierung bieten Textstile (siehe Kapitel 4.21).
Textfluss
PhotoLine kennt zwei Arten von Textfluss: automatischen und manuellen Textfluss. Automatischer Textfluss wird benötigt, wenn Text von einer Seite auf die nächste fließen soll und manueller Textfluss wird innerhalb einer Seite verwendet.
Automatischer Textfluss ist dabei ein Attribut einer Textebene und kann bei aktiver Textebene in der Werkzeugleiste (siehe Kapitel 4.5.3.3) eingeschaltet werden. Man kann einer Textebene dabei zwei Attribute zuweisen:
Es wird also nur ein Textfluss automatisch aufgebaut, wenn auf einer Seite eine Textebene mit "Text fließt an Nachfolgeseite" und auf der nächsten Seite eine mit "Text kommt von Vorgängerseite" liegt.
Im Gegensatz zu automatischem wird manueller Textfluss mit der Maus
erzeugt. Während Sie eine nicht-dynamische Textebene mit dem
Textwerkzeug bearbeiten, ist in der rechten, unteren Ecke immer ein
Quadrat zu sehen. Das ist ein Textflussmarker. Dieser kann mehrere
Zustände annehmen. Ist das Quadrat leer, heißt das, dass alles in Ordnung
ist. Wird das Überlaufsymbol
angezeigt, bedeutet das, dass der Text nicht
in den Rahmen passt und daher Teile oder der ganze Text nicht sichtbar
sind. Dann gibt es noch das Textflusssymbol
.
Dieses zeigt an, dass der
Text vom aktuellen Rahmen in einen anderen Textrahmen fließt:
Der
Textflussmarker ist aber nicht nur eine reine Anzeige. Er dient auch
zum Aufbau und zum Abbau von Rahmenverkettungen. Steht der
Mauszeiger über dem Textflussmarker der aktiven Textebene, verwandelt er
sich in den Textflusszeiger
. Wird die Maustaste gedrückt, wird die
bestehende Textverkettung angezeigt. Wird mit gedrückter Maustaste auf
eine andere Textebene gezogen, kann eine neue Verkettung aufgebaut oder
eine bestehende unterbrochen werden. In letzterem Fall verwandelt sich der
Mauszeiger in
.
Formsatz
Als Formsatz bezeichnet man Text, der um oder innerhalb einer anderen Ebene läuft, der also durch eine andere Ebene in eine bestimmte Form gepresst wird.
Um
Formsatz anzulegen, muss zuerst die nicht-dynamische Textebene mit
dem Textwerkzeug angewählt werden. Daraufhin erscheint in der Ebene
rechts, unten ein kleines Symbol:
. Wird auf dieses Symbol nur geklickt,
werden alle Ebenen angezeigt, um und innerhalb derer die aktuelle
Textebene fließt. Durch Klicken und Ziehen auf eine andere Ebene wird ein
Rahmen um diese Ebene gezeichnet, um anzuzeigen, dass beim Auslassen
der Maustaste ein Formsatz um diese Ebene angelegt wird. Zugleich wird in
der Statuszeile der Name und der Typ der Ebene angezeigt. Ist eine andere
Ebene ausgewählt als die, um die eigentlich geflossen werden soll, weil
mehrere Ebenen übereinanderliegen, kann mit den Tasten Pfeil-Links und
Pfeil-Rechts zwischen den Ebenen unter der Maus umgeschaltet werden.
Soll ein Formsatz innerhalb einer Ebene angelegt werden, muss während
der Auswahl nur die Umschalt-Taste gedrückt und gehalten werden.
Befindet sich der Mauszeiger über einer gültigen Ebene, verwandelt er sich
daraufhin in
. Wird jetzt die Maustaste losgelassen, fließt die Textebene
innerhalb der Zielebene.
Ist der Abstand des Textes zur Formebene zu klein, so kann er in den Werkzeugeinstellungen, Unterpunkt Ebeneneinstellungen, vergrößert werden.
Zum Auflösen des Formsatzes dient der Attribute-Dialog (siehe Kapitel 4.8). Hier muss nur der entsprechende Formsatz-Eintrag gelöscht werden.
Bearbeiten von Text
Es gibt einige Tastenkürzel, die das Bearbeiten von Text vereinfachen.
Immer wenn Sie die Umschalt-Taste zusammen mit einer Pfeiltaste drücken, bewegt sich nicht der Textcursor, sondern der entsprechende Textbereich wird selektiert.
Wird die Strg-Taste (Windows) bzw. die Alt-Taste (Mac OS) zusammen mit Pfeil Rechts oder Pfeil Links gedrückt, springt der Textcursor wortweise. Natürlich funktioniert auch hier die Umschalttaste: es wird wortweise selektiert.
Wird die Alt-Taste (Windows) bzw. die Ctrl-Taste (Mac OS) zusammen mit Pfeil Hoch oder Pfeil Runter gedrückt, wird der selektierte Textbereich um einen Pixel nach oben bzw. nach unten geschoben. Ist kein Text selektiert, wird das Zeichen hinter dem Textcursor verschoben. Auf diese Weise kann einfach die Grundlinie verändert werden.
Wird die Alt-Taste (Windows) bzw. die Ctrl-Taste (Mac OS) zusammen mit Pfeil Links oder Pfeil Rechts gedrückt, verkleinert bzw. vergrößert sich der Zeichenabstand im selektierten Textbereich um einen Pixel. Ist kein Text selektiert, wird das Zeichen hinter dem Textcursor verschoben. Auf diese Weise kann einfach das Kerning verändert werden.
Wird die Strg-Taste zusammen mit "-" gedrückt, wird in den Text ein manueller Trennvorschlag eingefügt. Sollte das Wort mit dem manuellen Trennvorschlag nicht mehr in eine Zeile passen, wird es gegebenenfalls an dieser Stelle getrennt.
Mit Umschalt+Leertaste kann ein festes Leerzeichen eingegeben werden. Ein festes Leerzeichen sieht aus wie ein normales Leerzeichen, aber an der Position des festen Leerzeichens findet kein Zeilenumbruch statt. Feste Leerzeichen werden verwendet, wenn man einen Ausdruck hat, der nicht auf 2 Zeilen verteilt werden soll, z.B. "PhotoLine".
Mit Strg+Return wird ein Umbruch auf die nächste Seite eingefügt, mit Alt+Return ein Umbruch in die nächste Textebene des selben Textflusses.
Mit Umschalt+Return kann ein weicher Zeilenumbruch eingefügt. Bei einem weichen Zeilenumbruch werden im folgenden Text dieselben Absatzeinstellungen verwendet.
Rechtschreibprüfung
PhotoLine unterstützt unter Mac OS X die eingebaute Rechtschreibprüfung. Unter Windows muss Aspell, eine Open Source-Rechtschreibkorrektur, von http://aspell.net/win32 geladen und installiert werden, um eine Rechtschreibprüfung zu erhalten.
Die Rechtschreibung wird bereits bei der Texteingabe überprüft und unbekannte Wörter rot markiert.
Wird für ein derart markiertes Wort das Kontextmenü aufgerufen, werden in diesem oben Korrekturvorschläge angezeigt, falls es welche gibt.
Als nächstes kommt der Befehl Wort ignorieren. Wird Wort ignorieren ausgeführt, wird das entsprechende Wort in Zukunft in dem aktiven Dokument nicht mehr als fehlerhaft markiert. Zusätzlich wird es ein eine Liste eingefügt, die zusammen mit dem Dokument abgespeichert wird.
Dann folgt der Befehl In Benutzerwörterbuch aufnehmen. Das Benutzerwörterbuch wird nicht zusammen mit dem Dokument abgespeichert sondern in den Einstellungen von PhotoLine. Es wird auch nicht nur für das aktuelle, sondern für alle Dokumente verwendet.
Beide - das Benutzerwörterbuch und die Wort ignorieren-Liste - können in den Einstellungen bearbeitet werden (siehe Kapitel 7.10.1.21).
Unter Mac OS X gibt es zusätzlich noch den Befehl Rechtschreibung.... Dieser zeigt den Standarddialog der Rechtschreibprüfung an. In ihm kann z.B. auch die Sprache gewechselt werden.
Ebenen in Text einfügen
Oft ist es erwünscht, Text mit einem Bild oder einer Grafik zu illustrieren. Damit man bei einer Textänderung nicht immer die Position der Grafik nachjustieren muss, sollte diese Grafik Bestandteil des Textes sein.
Dies funktioniert auch in PhotoLine. Dabei muss folgendermaßen vorgegangen werden: Zuerst wird die Ebene, die in den Text eingefügt werden soll, mit dem Ebenenwerkzeug angewählt und mit Bearbeiten/Kopieren kopiert. Danach muss auf das Textwerkzeug gewechselt werden und der Textcursor an die Stelle positioniert werden, an der die Ebene im Text erscheinen soll. Hier kann sie nun - bei aktiviertem Textwerkzeug - mit Bearbeiten/Einfügen eingefügt werden.
Die Grafikebene wird dabei immer als Kind der Textebene verwaltet, in der sie sich momentan befindet. Auf diese Weise kann die Grafik weiterhin ganz normal über die Standardwerkzeuge bearbeitet werden.
Die Werkzeugeinstellungen des Textwerkzeugs
In den Werkzeugeinstellungen können die verschiedenen Textattribute eingestellt werden. Dazu ist er in mehrere Unterdialoge unterteilt.
Wird beim Ändern eines Wertes Alt gedrückt, werden die neuen Einstellungen auf die gesamte Textebene angewandt, und nicht nur auf den Āausgewählten Textbereich.
Mauszeigerformen
Auch das Textwerkzeug passt die Mauszeigerform den Gegebenheiten an. Es gibt folgende Formen:
Durch
Klicken wird die nächste Textebene an der Mausposition
aktiviert.
Durch
Klicken wird der Textcursor in der aktiven Textebene an die
Mauszeigerposition gesetzt. Durch Klicken und Ziehen kann ein
Textbereich markiert werden.
Diese
Zeigerform zeigt an, dass durch Klicken und Ziehen zeilenweise
selektiert würde. Sie erscheint, wenn der Mauszeiger sich links neben
einer Zeile befindet.
Durch
Klicken wird eine Textebene erzeugt, die sich automatisch an
den Inhalt anpasst. Durch Klicken und Ziehen erhält man eine
Textebene mit fester Größe.
Durch
Klicken wird eine Textebene erzeugt, deren Inhalt entlang eines
Vektorpfads läuft.
Durch
Klicken wird die Textrahmenverkettung bearbeitet.
Durch
Loslassen der Maustaste wird eine bestehende Textverkettung
unterbrochen.
Durch
Loslassen der Maustaste wird ein Formsatz um die selektierte
Ebene unter der Maus angelegt.
Durch
Loslassen der Maustaste wird ein Formsatz innerhalb der
selektierten Ebene unter der Maus angelegt.
Durch
Klicken und Ziehen wird die aktive Ebene skaliert.
Durch
Klicken und Ziehen wird die aktive Ebene gedreht.
Durch
Klicken und Ziehen wird die aktive Ebene geschert.
Durch
Klicken und Ziehen wird die aktive Ebene perspektivisch
verzerrt.