4. Der Bildschirmaufbau von PhotoLine
4.11 Die Ebenenattribute
Der Ebenenattribute-Dialog dient dazu, sich schnell einen Überblick über
alle Einstellungen und Eigenschaften der aktiven Ebene zu verschaffen.
Dabei gibt es Attribute, die für alle Ebenentype gelten, und solche, die nur
für einen bestimmten Typ existieren.
Attribute für alle Ebenentypen
- die Ebenenposition und -größe
- Die Position und die Größe können hier direkt verändert werden.
- die Transformation der Ebene
- Die Transformation umfasst die Skalierung, Drehung und Scherung der
Ebene. Über das Kontextmenü der Drehung und Scherung kann die
Transformation auch zurückgesetzt werden.
- der Ebentyp
- Durch Doppelklick wird Ebenenart konvertieren (siehe Kapitel 7.5.2)
aufgerufen.
- Kanäle
- Kanäle regelt die Sichtbarkeit der Farbkanäle der Ebene. Es kann hiermit
also z.B. eingestellt werden, dass die Ebene nur den Rot-Kanal des
Dokuments verändert oder die Transparenz des Dokuments nicht
verändert.
- ICC-Farbprofil
- Es wird der Name des Farbprofils angezeigt, das der Ebene zugewiesen
ist (siehe Kapitel 7.6.15). Das Farbprofil kann hier auch gelöscht werden.
- Muster ausrichten
- Dieser Schalter gibt an, wie sich Muster, also herkömmliche
Musterfarben, Verlaufsfarben und Texturfarben, verhalten, wenn die
Ebene verschoben oder skaliert wird. Standardmäßig sind Muster immer
relativ zum Dokument, d.h. eine Verschiebung oder Skalierung der Ebene
hat keinen Einfluss auf die Lage und Größe eines Musters.
- Wird Muster ausrichten angewählt, werden Muster mit der Ebene
mitskaliert und mitverschoben. Auch Drehungen und perspektivische
Verzerrungen wirken sich dann auf die verwendeten Muster aus.
- Drucken
- Wird dieser Schalter abgewählt, wird die Ebene zwar weiterhin auf dem
Bildschirm angezeigt, aber nicht mehr gedruckt. Diese Einstellung kann
auch die Erzeugung von PDF-Dateien beeinflussen (siehe Kapitel
7.10.1.4).
- Wird die Ebene unsichtbar geschaltet, wird sie aber nicht gedruckt, auch
wenn Drucken angewählt ist.
- Glättung
- Glättung legt fest, ob Ebenen bei der Bildschirmausgabe, beim Drucken
oder beim Speichern geglättet werden sollen
- Standard bedeutet dabei, dass die Ebene die Glättung vom Dokument
übernimmt. Steht die Dokumentglättung auch auf Standard, wird nur
geglättet, wenn Kantenglättung (siehe Kapitel 7.2.16) eingeschaltet ist.
Auf dem Bildschirm wird dabei nur geglättet, wenn es nicht zu viel
Rechenzeit kostet, beim Speichern und Drucken dagegen immer.
- Nie bedeutet, dass die Ebene nie geglättet wird, auch nicht, wenn
Kantenglättung eingeschaltet ist.
- Bei Immer hingegen wird auch bei ausgeschalteter Kantenglättung
geglättet und auch auf dem Bildschirm, selbst wenn es langsam ist.
- Bei Bildebenen kann zusätzlich noch ein bevorzugtes
Interpolationsverfahren ausgewählt werden. Beachten Sie bitte, dass
dieses nicht für die Bildschirmausgabe verwendet wird, sondern nur,
wenn die skalierten Bilder dauerhaft fixiert werden (z.B. bei "Auf
Hintergrundebene reduzieren").
- Verzerrungen und Effekte
- Wurden einer Ebene Ebeneneffekte (siehe Kapitel 2.5 und Kapitel
7.8.40) oder eine Verzerrung (siehe Kapitel 2.6) zugewiesen, so werden
diese auch aufgelistet. Diese Einträge können bearbeitet und gelöscht
werden.
- Arbeitsebene
- Bei Arbeitsebenen (siehe Kapitel 2.9) wird die zugewiesene Arbeit
angezeigt und kann bearbeitet werden. Zusätzlich kann die Arbeit
zeitweise abgeschaltet werden. Damit kann die zugehörige Ebene leichter
bearbeitet werden.
- die Beschnitt-/Maskeneigenschaften
- Bei Ebenenmasken, Beschnittebenen, Arbeitsebenen und dynamischen
Filtern kann ihr Wirkungsbereich weichgezeichnet und invertiert werden.
- Die Weichzeichnung kann über einen Schalter zeitweise abgeschaltet
werden.
- das Etikett
- Über die Etikettfarbe kann die Ebene in der Ebenenliste markiert werden.
Ist die Farbe komplett transparent, wird die Ebene nicht markiert.
- Pixelausrichtung
- Hiermit kann festgelegt werden, ob die aktive Ebene am Pixelraster des
Dokuments ausgerichtet werden soll. Standard übernimmt die
Einstellung der Gruppe, in der sich die Ebene befindet, oder des
Dokuments. Ansonsten können Sie die Ausrichtung noch fest ein- oder
ausschalten.
- Wenn Sie die Ausrichtung dauerhaft anwenden wollen, können Sie dazu
den Menübefehl Layout/Ausrichten/An Pixeln ausrichten (siehe Kapitel
7.4.58) verwenden.
- Hilfslinien
- Ist dieser Schalter aktiv, wird diese Ebene für automatische Hilfslinien
benutzt. Wenn Sie viele Ebenen haben und dadurch die automatischen
Hilfslinien zu viel Geflackere erzeugen, können Sie damit die nicht
benötigten Ebenen abschalten.
- Drehpunkt
- Hiemit kann der Drehpunkt für das Ebenenwerkzeug numerisch
festgelegt werden.
- Überdrucken
- Überdrucken ist eine Eigenschaft für die Ausgabe von Dokumenten
durch Druckereien.
- Beim Überdrucken ersetzt eine Ebene nur die Farbkanäle des
Untergrunds, die durch die Ebene benutzt werden.
- Beim Überdrucken gibt es einige Regeln zu beachten:
- Überdrucken ist nicht erlaubt für Gruppen, Platzhalter-Ebenen und
virtuellen Kopien.
- Bei Bildern funktioniert Überdrucken nur für Graubilder, denen eine
Schmuckfarbe oder eine CMYK-Farbe mit einem einzelnen belegten
Farbkanal zugewiesen wurde (siehe Attribute für Bildebenen).
- Die Anzeige von Überdrucken für CMYK-Farben auf dem Bildschirm
funktioniert nur, wenn der Farbraum des Dokuments CMYK ist (siehe
Kapitel 2.11).
- Die Anzeige von Überdrucken für Schmuckfarben ist nur eine
Schätzung des Ergebnisses.
- Überdrucken sollte nicht zusammen mit Transparenz verwendet
werden, da die meisten Druckereien keine Transparenz akzeptieren.
- Nicht alle PDF-Anzeigeprogramme unterstützen Überdrucken.
Attribute für Bildebenen
- Bei Bildebenen der Typ, die Bittiefe und ob das Bild Transparenz/einen
Alphakanal habe soll.
- Zusätzliche Bilddaten
- Wird ein JPEG-Bild geladen, werden im Regelfall die JPEG-Daten an die
erzeugte Bildebene gehängt. Wird die Ebene dann wieder als JPEG-Datei
gespeichert, ohne dass das eigentliche Bild verändert wurde, so kann es
ohne erneute JPEG-Kompressionsverluste gespeichert werden. Das ist
z.B. sinnvoll, wenn an eine JPEG-Datei ein ICC-Farbprofil oder
Metadaten angehängt werden sollen. Die zusätzlichen Bilddaten werden
automatisch entfernt, wenn das Bild verändert wird.
- Hat eine Bildebene JPEG-Daten, so werden beim Speichern im
PLD-Format auch nur diese JPEG-Daten gespeichert. Dies führt zu
deutlich kleineren PLD-Dateien (siehe auch Kapitel 5.5 "Arbeiten mit
JPEG-Dateien"). Auch auf die Speicherung von PDF-, SVG- und
SWF-Dateien haben die JPEG-Daten einen Einfluss.
- Farbe
- Wenn die Bildebene vom Typ 8-Bit-Grau ist, kann ihr eine oder mehr
Farben zugewiesen werden. Dabei gibt es 3 grundsätzliche
Möglichkeiten:
- Die zugewiesene Farbe ist ein Verlauf: Die Grauwerte des Bildes
werden in diesem Fall mit entsprechenden Verlaufswerten dargestellt.
- Die zugewiesene Farbe ist in eine beliebige Farbe: In diesem Fall kann
neben der Farbe auch noch eine Kurve festgelegt werden. Beide
zusammen regeln das Aussehen des Bildes.
- Die zugewiesene Farbe ist eine Prozess- oder Schmuckfarbe (siehe
Kapitel 2.15): In diesem Fall kann mit der Kurve der Farbauftrag
gesteuert werden. Außerdem kann über Eigenschaft duplizieren
eine oder mehrere zusätzliche Schmuck- und Prozessfarben
zugewiesen werden. Beachten Sie aber, dass jede dieser Farben nur
einmal pro Bild vorkommen darf. Wenn Sie eine Schmuckfarbe oder
Prozessfarbe (Zyan, Magenta, Gelb, Schwarz) doppelt zuweisen,
ertönt ein Fehlerton und die neue Farbe wird nicht übernommen.
- Auf diese Weise können Sie ein Mehrkanalbild anlegen (Duplex, Triplex,
...).
- Über das Kontextmenü des Farbe-Eintrags können Sie Voreinstellungen
anlegen und auch wieder abrufen.
Attribute für Vektorebenen
- Füll- und Linienstil
- Bei Vektorebenen werden die Füllfarbe, die Linienfarbe und der
Linienstil angezeigt. Diese Werte können auch direkt verändert werden.
- Der Bearbeiten-Knopf dupliziert die aktuellen Einstellungen. Wenn eine
Vektorebene mehr als einen Stil hat, kann der aktive Stil auch gelöscht
werden. Durch Ziehen wird die Reihenfolge der Stile verändert.
- das Form-Attribut
- Dieses speichert, ob und um welche geometrische Figur es sich bei der
Vektorebene handelt. Es kann nicht bearbeitet, sondern nur gelöscht
werden.
Attribute für Textebenen
- Formsatzeigenschaften
- Fließt eine Textebene um oder innerhalb einer anderen Ebene (siehe
Kapitel 6.2.12), wird das angezeigt. Der Formsatz kann hier auch wieder
aufgehoben/gelöscht werden.
Attribute für Gruppen
- Gekapselt zeichnen
- Standardmäßig wird bei Gruppen der Mischmodus ignoriert und die
Ebenenintensität wird an die Kinder der Gruppe "weitergereicht". Dieses
Verhalten kann aber zu unerwünschten Effekten führen, wenn in der
Gruppe Ebenen sind, die sich überlappen.
- Ein Beispiel macht das Problem vielleicht etwas klarer. Wir nehmen eine
Gruppe mit zwei Kreisen. Das erste Bild zeigt die Gruppe mit 100%
Deckung, das zweite Bild mit 50% Deckung und das dritte ebenfalls mit
50% Deckung, aber mit aktiviertem "Gekapselt zeichnen":

- Wie
man sieht, liefert nur "Gekapselt zeichnen" das erwartete Ergebnis.
- Daneben erlaubt es "Gekapselt zeichnen" auch, Arbeitsebenen zu
erzeugen, die nur auf den Inhalt einer Gruppe Auswirkungen haben.
- Neben diesen Vorteilen gibt es aber auch Nachteile. Gekapselte Gruppen
sind bei der Ausgabe deutlich rechenaufwendiger. Außerdem können sie
- außer im PhotoLine-eigenem PLD-Format - in keinem Dateiformat
gespeichert werden. Gekapselte Gruppen werden beim Exportieren daher
im Regelfall in ein Bild konvertiert.
Attribute für Platzhalter
- Transparenz
- Hat der Inhalt eines Platzhalters keine Transparenz, kann sie mit diesem
Schalter erzwungen werden. Dynamische Filter (Kapitel 2.10), die dem
Platzhalter zugewiesen werden, können dadurch optional die Transparenz
verändern.
- Datei
- Datei zeigt die Datei an, die dem Platzhalter (siehe Kapitel 2.3.7)
zugewiesen ist. Ist die Schrift ausgegraut, gibt es die Quelle nicht. Ein
Doppelklick darauf erlaubt es, die Datei zu verändern. Wenn die
Dateidaten im Dokument eingebettet sind, wird "eingebettet" angezeigt.
- Das Kontextmenü bietet die Möglichkeit, einen eingebetten Platzhalter in
einen Dateiverweis umzuwandeln und umgekehrt.
- Ist der Platzhalter noch leer, ist Datei ein Schalter, und Sie können damit
festlegen, ob eine neu zugewiesene Datei eingebettet oder ein Verweis
auf die Datei gespeichert werden soll.
- Mit dem Papierkorb-Symbol können die Daten des Platzhalters gelöscht
werden.
- Zusätzlich kann über eine Aufklappliste festgelegt werden, wie die
zugewiesene Datei in den Platzhalter eingepasst wird:
- innerhalb: Die Datei ist komplett innerhalb des Platzhalters.
- außerhalb: Die Datei füllt den Platzhalter komplett aus. Teile der Datei
können dabei überstehen.
- Beschnitt: Der Platzhalter wird zusammen mit einer Beschnittebene
gruppiert. Dadurch kann der sichtbare Ausschnitt des Platzhalters
nachträglich mit dem Ebenenwerkzeug (siehe Kapitel 6.2.1) verändert
werden.
- Hohe Vorschauqualität
- Platzhalterebenen werden auf dem Bildschirm durch ein Vorschaubild
angezeigt. Über die Vorschauqualität können Sie regeln, ob das
Vorschaubild immer mit 8-Bit aufgebaut wird, oder in der Bittiefe der
Originaldatei. Das kann einen Einfluss auf die Auswirkung von
Arbeitsebenen haben.
- Beachten Sie, dass das nur die Bildschirmausgabe betrifft. Bei allen
anderen Operationen wird immer die volle Qualität verwendet.
- Vorschau speichern
- Hiermit können Sie festlegen, ob das Vorschaubild des Platzhalters
gespeichert werden soll. Das spart vor allem bei komplexen
Platzhalter-Ebenen Zeit.
- Ist keine hohe Vorschauqualität aktiviert, wird das Vorschaubild
verlustbehaftet JPEG-komprimiert gespeichert, ansonsten verlustlos.